Die Mitglieder wählten Heinz Fehlmann für weitere vier Jahre zum Präsidenten der Schreiner Thurgau. Bild: Christof Lampart
Der Verband Schreiner Thurgau schaut zuversichtlich in die Zukunft. Obwohl die Inflation im Baugewerbe im zweistelligen Prozentbereich liegt, boomt die Bauwirtschaft nach wie vor, wie an der Generalversammlung in Uesslingen zu hören war.
Kürzlich ging im Kirchgemeindehaus in Uesslingen TG die Generalversammlung des Verbands Schreiner Thurgau VSSM vonstatten. Kantonalpräsident Heinz Fehlmann sagte vor 30 Mitgliedern, dass die Bauwirtschaft weiterhin auf Hochtouren laufe. Dennoch seien erste Wolken am Konjunkturhimmel auszumachen, denn durch die grosse Nachfrage in der Bauwirtschaft seien die Preise stark angestiegen. «Die Inflation im Baugewerbe beträgt mittlerweile 10 bis 20 Prozent. Das ist eine enorme Preissteigerung, die niemand so vorausgesehen hat», sagte Fehlmann. Hinzu kämen Lieferengpässe beim Material und ein anhaltender Fachkräftemangel, was die eigentlich gute Situation belaste.
Wer hätte das gedacht?
Wie schnell eine Situation sich unvorhersehbar ändern oder gar kippen könne, sehe man aktuell. Dass Corona so schnell aus den Schlagzeilen verschwinden würde, hätte vor wenigen Monaten niemand gedacht. Genauso wenig, wie man sich einen Krieg in Europa habe vorstellen können. Fehlmann freut sich, dass die Schweizer Bevölkerung grosse Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zeige, und er hofft, dass die politische und wirtschaftliche Lage sich bald wieder normalisiere.
Klingenberg soll verkauft werden
Zuversicht herrschte auch hinsichtlich des Berufsbildungscampus, der in Sulgen entstehen und bis ins Jahr 2026 bezogen werden soll. Man werde dort neue Räume für eine gute Ausbildung vorfinden. Man strebe im Campus keine Miete, sondern ein Stockwerkeigentum an, informierte Fehlmann die Delegierten. Infolgedessen habe man sich im Vorstand auch Gedanken über die Zukunft des Kurszentrums Klingenberg gemacht. Das Ziel sollte es sein, die zukünftige Ausbildung zentral an einem Ort durchzuführen, weshalb man angedacht habe, Klingenberg zu verkaufen. Die Schätzung für die Liegenschaft habe einen Wert von 700 000 Franken ergeben. Und einen Interessenten habe man auch schon, sagt Fehlmann. Das Stimmungsbild bei den Mitgliedern war klar: Gefragt, ob sie Klingenberg verkaufen wollten, stimmten sie mit grossem Mehr dafür, bei einem Nein und einer Enthaltung.
Der Vorstand bleibt für die nächsten vier Jahre unverändert. Denn nicht nur der seit 2014 amtierende Präsident Heinz Fehlmann stellte sich für weitere vier Jahre zur Wahl, sondern auch der übrige, fünfköpfige Kantonalvorstand. Alle wurden einstimmig und diskussionslos gewählt. Auch der zehnköpfige Regionalausschuss um dessen Präsident Thomas Langensand wurde vollumfänglich im Amt bestätigt. Zudem wurden mit Matthias Merz und Silvan Knup zwei zusätzliche Mitglieder in den Regionalausschuss gewählt.
Christof Lampart